Verleihung des ersten Gütekraft-Preises an den
Initiativpreis Religionen in Essen (IRE)

Im Geist unserer Arbeit zeichnete die Stiftung am 21.9.25 im Erich-Brost-Saal auf Zeche Zollverein den diesjährigen Preisträger aus: den Initiativkreis Religionen in Essen (IRE), dem seit 15 Jahren unterschiedliche Vertreter*innen von sechs Religionsgemeinschaften aus der Stadt angehören. Er ist eine aus den Religionen hervorgehende Kraft, die beispielhaft auch für andere Städte dazu ermutigt, staatliches Handeln gütekräftig zu gestalten. Deshalb hat sich die KräftigeGüteStiftung entschieden, den IRE und seine Mitglieder mit dem ersten GüteKraft-Preis zu würdigen. Die Laudatio hielt genau dazu passend Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Wir danken Beate Kowollik (WDR) für die lebendige Moderation, Prof. Dr. Karsten Rudolph für die Erläuterung geschichtlicher Zusammenhänge und Dr. Martin Arnold für die Erklärung des konkreten historischen Bezugs unserer Preisverleihung zur gewaltfreien Beendigung der Ruhrbesetzung vor fast genau 100 Jahren. Wir freuen uns, mit unserem Tag der Gütekraft auch diesen gewaltfreien Widerstand würdigen zu können.
Die musikalische Begleitung stiftete unser Vorstandsmitglied Peter Helle zusammen mit dem Chor "Living Voices", und besonders beeindruckend war das gemeinsame Singen seines "Gütekraft-Songs" mit fast 250 Teilnehmern im Saal.
Herzlichen Dank allen Mitwirkenden und Teilnehmenden!
Tagsüber zuvor
Familienfest auf Zollverein
Mit Güte können wir Spannungen lösen, Brücken bauen. Auch im Alltag, denn Miteinander ist stärker als Gegeneinander, und darum feierten wir bei fast immer schöne Wetter zuvor das 1. Gütekraft-Festival! Eltern und Kinder erlebten spielerisch, wie Güte im Alltag wirken kann, in der Familie, in der Nachbarschaft. Ein Tag zum Feiern, Mitsingen, Zuschauen, Ausprobieren - und zum freundlichen, angstfreien Kennenlernen von Feuerwehr, Rettungswagen, Jugendamt und engagierter sozialer Organisationen wie AWO, ELZ, Jugend-Migrationsdienst und Zukunft-Bildungswerk.
Herzlichen Dank allen Mitwirkenden und Teilnehmenden!
Der Künstler Marcus Kiel zur Gestaltung des Preises
Inhalt meiner Überlegungen war die Frage, was ist der Ausgangspunkt, um Gütekraft praktisch anzuwenden? Und wie kann man daraus ein „Bild" für einen Preis schaffen.
In der Regel stehen sich zwei Konfliktparteien gegenüber. Hier dargestellt zum einen mit rostigem Cortenstahl, zum anderen in Edelstahl. Beide stehen sich gegenüber, sie sind gleichwertig und man fragt sich, nähern sie sich an oder entfernen sie sich? Zwischen beiden Parts entsteht ein Raum, der mit Leben gefüllt werden muss. Mit Gütekraft, damit es zu keinem Gewaltakt kommt.
Die Auswahl des Materials Stahl für meine Kleinskulptur folgt dabei der Grundlage, dass Stahl ein Material ist, welches man mit dem Ruhrgebiet verbindet. Diese regionale Bedeutung unterstreicht für mich aber auch, dass es bei den Konflikten, die dank Gütekraft gelöst werden sollen, nicht immer die großen, globalen Krisen sein müssen. Gütekraft soll auch bei regionalen Konflikten und auch in unserem Alltag zu einer gewaltfreien Lösung beitragen.
Bei dem Sockel für die 2-teilige Stahlskulptur handelt es sich um eine alte Holzbohle, die auf der ehemaligen Zeche Prosper Haniel im Einsatz war. Sie diente dort unter Tage als Halt und Ausgleich für abstützende Maßnahmen. Dies ist für mich eine Metapher, welche Bedeutung Gütekraft haben sollte: Basis und Fundament für eine gewaltfreie
